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Liebe Schüler, Liebe Eltern, Liebe Gäste

Wer kennt sie nicht,  Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf,  Ronja Räubertochter oder  Michel von Lönneberga, die Geschichten vom Zappelphilipp, vom Struwwelpeter, vom widerspenstigen Suppenkasper  und von den Lausbuben Max und Moritz oder  von Mark Twains Helden  Tom Sawyer.  Risikobereit sind sie, entschlussfreudig, stark, mutig, widerspenstig, unordentlich, unstrukturiert, störend. Sie bereichern ihre Umwelt und passen doch nicht hinein.

 

Schwierig wird es, wenn in der Schule ein Kreislauf aus sozialen Konflikten, Ablehnung und Ausgrenzung entsteht. „Ich hatte nur Stress.“ „Ich hatte keine Ruhe.“ „Ich war brutal.“ „Ich bin ständig nur ausgerastet.“ „Ich habe nur gestört.“ „Ich habe nichts verstanden.“ – So begründen in einer schulinternen Befragung Kinder unserer Schule, die im regulären Grundschulsystem aufgrund der  Schwere ihrer sozial- emotionalen Beeinträchtigungen scheiterten, ihre früheren Misserfolge im Lernen.

 

Darüber hinaus schildern sie Ausgrenzungserfahrungen, mit Mitschülern und Lehrern gleichermaßen. „Abgestempelt“, „immer schuld“ zu sein, „nie gelobt zu werden“ und letztlich „keine Freunde“ zu haben. Dies sind Antworten, die einerseits die emotionalen Belastungen der betroffenen Schülerinnen und Schüler signalisieren als auch die sich entwickelnden Teufelskreise beschreiben, aus denen sich schwer auffällige, in ihrer Selbst- und Handlungsregulation eingeschränkte Kinder aus eigener Kraft nicht mehr befreien können.

 

Mangelndes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein sowie fehlende Zuversicht in die eigenen Leistungsfähigkeiten beschleunigen den Selbstlauf der Abwärtsspiralen, eine erfolgreiche Persönlichkeitsentwicklung und reguläre Schullaufbahn wird zunehmend unmöglich. Befragt nach ihren Wünschen und Hoffnungen bezüglich des Schulwechsels an die Förderschule werden vor allem Lehrer, „die mit meinen Problemen umgehen können“ und „kleine Klassen“ als notwendige Bedingungen favorisiert. Als erlebte Veränderungen an der „neuen Schule“  und  im Lernen beschreiben die Kinder, dass sie sich besser konzentrieren können, dass sie ruhiger geworden seien.

 

Der Unterrichtsstoff werde verständlicher, langsamer, mit vielen Wiederholungen vermittelt. Die Lehrer hätten mehr Geduld und würden „auf einzelne Schüler besser eingehen“. Sie seien streng und nett und es mache viel mehr Spaß. Im Vordergrund der schulischen Perspektive stehen bei allen Befragten Ziele, wie „schlauer“ oder „der Schlaueste“ zu werden, „gute Noten“ bzw. ein „gutes Zeugnis“ zu erhalten, aber auch das Bedürfnis nach „Normalität“ und Rückführung in die Regelschule als Bedingung, um langfristig persönliche Lebensziele zu verwirklichen. In diesem Zusammenhang stehen der notwendige Schulabschluss als Voraussetzung für einen „guten Ruf“ und die erwünschte Familiengründung an vorderer Stelle.

 

Wenn Schulunlust, ein geringes Selbstvertrauen und Leistungsprobleme sich gegenseitig verstärken, wenn familiäre Probleme, Unruhe und Bindungsprobleme das Kind und die Familie belasten,  kann die Grundschule dem Bedarf an systemübergreifender Förderung oft nicht  entsprechen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen schafft die Fröbelschule Bedingungen zur ganzheitlichen Diagnostik und umfassenden Förderung.

 

Wir gehen davon aus, dass Kinder mit Förderbedarf im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklungen vorrangig unter den Bedingungen der Grundschule gefördert werden können. Wenn sich trotz der Bemühungen der Grundschule um Integration und Inklusion die Probleme des Kindes jedoch verstärken, müssen die Bedingungen zeitweise verändert werden.  Wir wollen Kindern mit einer ausgeprägten Entwicklungsstörung den Weg zurück in die Regelschule ebnen. Dies ist nur möglich, wenn sonderpädagogische, sozialpädagogische und psychologisch- therapeutische Interventionen vor Ort eine untrennbare Einheit bilden. 

 

Diesem kooperativen Anspruch entspricht die Organisation unseres Schulalltags. Dazu gehört die Rhythmisierung und Ritualisierung  des Erziehungs- und Unterrichtssystems ebenso, wie die besonders stark individualisierte Arbeit mit dem Kind unter den Bedingungen des ganztägigen Bildung und Erziehung. Grundlage ist die Zusammenarbeit verschiedener Professionen.

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